Presse aktuell 2013


BZ vom 14.03.2013

Mehr Hebel ist für den Park geplant

Zitate von Johann Peter Hebel auf Tafeln sind im Gespräch, das Denkmal bleibt an seinem Platz / Arbeitsreiches Jahr für Hebelbund

Von unserer Mitarbeiterin Martina David-Wenk

LÖRRACH. Vom ruhigen Fahrwasser sprach Präsident Hans-Jürgen Schmidt, in welches der Hebelbund Lörrach nach der großen Jubiläumsfeierlichkeiten so gerne gekommen wäre. Allein, die Verhältnisse sind nicht so. Der Hebelbund hatte im vergangenen Jahr keinen Kassierer, Präsident Hans-Jürgen Schmidt hatte auch diese Aufgabe mit übernommen, er beschritt neue Wege der Öffentlichkeitsarbeit, die Reihe literarische Begegnungen hatte ein neues Format gefunden - viel, was es im Jahr 2012 zu bewältigen galt. Und mit Erfolg bewältigt wurde, so Präsident Hans-Jürgen Schmidt in der jüngsten Hauptversammlung des Hebelbundes.

Dieser sei gut vernetzt, Hebelforscher - ob universitär oder einfach aus Interesse - landeten irgendwann immer bei ihm. Doch auch mit den Institutionen in Lörrach und Umgebung, seien es Stadt, Kreis, Schulen oder Pfarrer, so Schmidt, arbeite man gerne zusammen. Der Hebelbund werde gerne um Rat und Zusammenarbeit gefragt.

Zum Beispiel bei den Plänen zur Neugestaltung des Hebelparks. Museumsleiter Markus Moehring erläuterte den derzeitigen Diskussionsstand der Pläne. Federführend ist der Fachbereich Grundstücks- und Gebäudemanagement. Der Park soll grüner werden und es sind Platten mit Hebel-Zitaten im Gespräch. Dabei, so Moehring, werde der Fachbereich mit dem Hebelbund zusammenarbeiten. Bäume werden einige gefällt werden, Hecken werden der besseren Einsehbarkeit wegen entfernt. Die Wege erhalten eine neue Führung. An seinem angestammten Platz wird das Hebel-Denkmal bleiben.

Zur Bedeutung des Denkmals

Markus Moehring rief den Versammelten in Erinnerung, was das Hebeldenkmal für Lörrach bedeutet. Als eines von wenigen Dichterdenkmalen in Deutschland wurde es mit Hilfe von Bürgerspenden finanziert. Und mit der Verweigerung, den bronzenen Hebel für Kriegszwecke einzuschmelzen, kippte die Stimmung in Lörrach während der Nazizeit. Für Hebel gab es eine Ausnahme des Einschmelzungsbefehls.

Außerordentlich gut vernetzt ist der Hebelbund mit dem Dreiländermuseum. Die Zusammenarbeit ist intensiv, nicht zuletzt weil das Lörracher Dreiländermuseum, die einstige Wirkungsstätte Hebels, literarische Gedenkstätte in Baden-Württemberg ist, und aus Marbach, von der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten "ein paar hundert Euro" (Moehring) Zuschuss bekommt. Damit bewirbt das Dreiländermuseum die literarischen Begegnungen des Hebelbundes.

Arnold Stadler kommt im Herbst

Das sei auch nötig, so Volker Habermeier, der die literarischen Begegnungen im Hebelsaal des Museums organisiert. Die Resonanz sei ausbaufähig, der große Schweizer Schriftsteller Urs Faes lockte gerade einmal zwanzig Personen in den Hebelsaal, während Uli Führe mit Liedern seiner neuen Hebel- CD den Saal füllte. Volker Habermeier setzt auf bedeutende Namen mit den literarischen Begegnungen, deren Wirkung über die lokale Szene hinausstrahlt. In diesem Jahr kommen noch Manfred Markus Jung, Erwin Messmer aus Bern und als Großschriftsteller am 10. November Arnold Stadler. Markus Moehring meinte, vielleicht läge der eher dürftige Besuch auch am Termin von Sonntag, 17 Uhr. Eine Uhrzeit, die gerade jungen Leuten eher ungelegen käme, wie auch Studiendirektor Volker Habermeier feststellte. Gerade bei jungen Leuten wolle man sich um Hebels Andenken bemühen, auch angesichts der Altersstruktur beim Hebelbund.