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Presse aktuell 2013
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MT vom 6.5.13
Ein Menschenfreund wie Hebel
Markus Manfred Jung bekommt die
Johann Peter Hebel-Gedenkplakette verliehen
Von Sarah Trinler
Hausen. Beim Hebelabend wurde das gut gehütete
Geheimnis um den diesjährigen
Hebelplakettenträger gelüftet: Der Preis geht an
den Mundartlyriker und Theaterautor Markus
Manfred Jung, der sich in vielseitiger Weise um
die alemannische Mundart verdient gemacht hat.
"Das war so sehr an der Zeit", sagte
Vize-Präsident des Hebelbunds Lörrach, Volker
Habermaier, in seiner lebendigen Laudatio. Die
Johann Peter Hebel-Gedenkplakette, die seit 1960
verliehen wird, bekommen Menschen aus der Region
überreicht, die sich um das Vermächtnis Hebels,
der alemannischen Mundart oder des Volkstums
besonders verdient gemacht haben.
Für Markus Manfred Jung treffen alle drei
Kategorien zu: Schon früh wurde er von seinem
berühmten Vater, dem Zeller Dichter und
Schriftsteller Gerhard Jung, an die Dichterkunst
herangeführt. Seither setzt sich Markus Manfred
Jung gegen die Sprachverhüllung und für die
Kraft des Wortes ein, wie Volker Habermaier
erläuterte.
Als Freund und Lehrerkollege beleuchtete
Habermaier die Person, die hinter dem Dichter
und Theaterautor steckt: Markus Manfred Jung
wurde 1954 in Zell geboren und lebt heute mit
seiner Familie in Hohenegg im Kleines Wiesental.
Dort geht er oft spazieren und beobachtet die
Natur, die Tiere und die Menschen. Allerdings
nie ohne sein Notizbuch - "die Keimzelle
künftiger Gedichte", so Habermaier.
"Markus Manfred Jung beherrscht die Kunst des
Gesprächs", betonte der Laudator und erklärte,
dass dies dem Preisträger auch besonders in
seiner Arbeit als Lehrer am
Theodor-Heuss-Gymnasium in Schopfheim zu gute
komme. Dort gelinge es dem Deutsch- und
Sportlehrer, die Schüler für den Unterricht zu
begeistern und mitunter an die Mundart
heranzuführen.
Überhaupt liegt dem diesjährigen
Hebelplakettenträger die Förderung junger
Talente am Herzen. Er sitzt in einer Jury für
Mundartliteratur, hat die Schopfheimer
Literaturwerkstatt und den Drey-Verlag
gegründet, "ohne den die Region viel ärmer
wäre", so Habermaier.
Wie Johann Peter Hebel sei auch Markus Manfred
Jung ein Menschenfreund, der mit fordernder und
zugleich fördernder Art Literatur und Mundart
vorantreibt. Habermaier erzählte, wie Hebel
immerzu klagte, aufgrund zu viel Arbeit nicht
zum Dichten zu kommen. Mit Blick auf Jungs
vielseitigem Engagement scheint dies auch für
ihn zuzutreffen.
Bürgermeister Martin Bühler gratulierte dem
Preisträger und freute sich, dass Jung damit in
die Fußstapfen seines Vaters tritt, der die
Plakette 1973 verliehen bekam. Bereits in der
Eröffnungsrede Martin Bühlers fand das Gedicht
"Wo ahne gohsch"" von Gerhard Jung Gehör.
"Das goht abe wie Baumöl", sagte sodann Markus
Manfred Jung auf das Loblied Habermaiers. Der
Plakettenträger bezeichnete den Preis als große
Ehre und dankte vor allem seinen Eltern, die ihm
die Liebe zur Sprache mitgegeben hätten und der
damaligen Mode, Kinder im Standard zu erziehen,
nicht nachgegangen seien. "Denn dann werden die
Kinder Standard", scherzte Jung. Jung erzählte,
wie er im Ausland Heimweh nach dem Alemannischen
gehabt habe und welche Kraft und Tiefe das
Alemannische besitze, "mit der man alles
ausdrücken kann".
Für die feierliche Umrahmung des Hebelabends,
bei dem auch Bundestagsabgeordneter Achim
Schuster sowie Beatrice Mall-Grob , Präsidentin
der Hebelstiftung, anwesend waren, sorgte die
Hebelmusik unter der Leitung von Jean-Christophe
Naas, die mit dem flotten und dynamischen Stück
"La Storia" von Jacob de Haan den Festakt
gebührend einläutete.
Die Hausener Grundschüler unterhielten unter der
Leitung von Gabi Kropf mit einem Volkstanz, "den
es schon viele Jahre nicht mehr beim Hebelabend
gegeben hat", lobte Reinhard Seiberlich, der in
bewährter Weise durch das Programm führte.
Mit Texten im Basler Dialekt von Hilda Jauslin
wurde die Besonderheit des Dreiländerecks
hervorgehoben. "Drei Länder, aber eine Sprache",
betonte Jauslin. Der stimmgewaltige Hausener
Gesamtchor unter der Leitung von Michael Brogle
überzeugte unter anderem mit "Durchs Wiesetal
gang i jetzt na" von Friedrich Silcher. Anita
und Dieter Waibel umrahmten mit ihrem
Blockflötenensemble der Musikschule Mittleres
Wiesental die Plakettenverleihung, bevor die
Hebelmusik mit dem Badner Lied zum gemütlichen
Teil des Abends überleitete.
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