|
Presse aktuell 2014
|
BZ vom 5.5.14
Klaus Schubring erhält Hebel-Gedenkplakette
Historiker aus Hausen für sein Lebenswerk geehrt / Volle Festhalle beim Hebelabend am Samstag / Schubrings Anliegen: Geschichte greifbar machen
Von unserem Mitarbeiter Edgar Steinfelder
HAUSEN. Mit der 55.
Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette wurde beim
Hebelabend am Samstag der Historiker Klaus
Schubring aus Hausen ausgezeichnet. Er fühle
sich sehr geehrt und habe es anfangs nicht
glauben wollen, als ihn Bürgermeister Martin
Bühler über die Auszeichnung unterrichtet habe,
sagte der Professor. Aber weil das anscheinend
so beschlossen war, habe er eben zugestimmt,
meinte der neue Plakettenträger in seiner
bescheidenen Art.
Vor der offiziellen Verleihung durften die
zahlreichen Besucher in der Hausener Festhalle
ein von Reinhard Seiberlich moderiertes und
unterhaltsames Programm erleben. So glänzte die
Hebelmusik Hausen unter der Leitung von
Jean-Christophe Naas schon zum Auftakt mit der
stimmigen Interpretation der Filmmusiken aus
"The longest Day" und "Forrest Gump" und bei
Paul Lavenders Arrangement von "Viktor´s Tale"
des Komponisten John Williams brillierte der
Klarinettist Stefan Gorenflo mit einem
herrlichen Solopart.
"Diese
Lebensleistung ist preiswürdig"
Laudator
Hansjörg Noe
Das herzliche "Gott wilche im Hebeldorf" von
Bürgermeister Martin Bühler galt dann den
Ehrengästen Liselotte Reber-Liebrich,
Altpräsidentin der Basler Hebelstiftung,
Landrätin Marion Dammann aus Lörrach sowie den
anwesenden Plakettenträgern und den Alten Frauen
und Mannen aus Hausen. Und sie durften sich dann
zusammen mit allen Besuchern am Auftritt der
Hausener Grundschüler erfreuen. Wie diese in
ihren Vrenele- und Hansele-Trachten die beiden
von Gabriele Kropf arrangierten Volkstänze auf
die Hallenbühne zauberten, war eine Augenweide.
Auch für die Liedvorträge des Hausener
Gesamtchors unter der Leitung von Mathias
Heftrich gab es verdienten Beifall.
Mit feinsinniger Lyrik aus seinem Gedichtband
"Nachrichten aus dem Inneren der Stimme"
verstand es der Hausener Autor Wernfried
Hübschmann vorzüglich, mit sensibel
vorgetragenen Texten seinen Zuhörern auch
fiktive Bilder zu vermitteln.
Mit lyrischen Klangbildern begeisterte
anschließend das Blockflötenensemble der
Musikschule Mittleres Wiesental unter der
Leitung von Anita Waibel mit den Sonaten von
Giuseppe Sammartini. Der Vortrag war eine sehr
gelungene Einstimmung auf die darauf folgende
Verleihung der Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette
an Professor Klaus Schubring durch den Hausener
Bürgermeister Martin Bühler. In seiner Laudatio
würdigte der Lörracher Museumspädagoge Hansjörg
Noe das vielseitige Schaffen und Wirken des 55.
Plakettenträgers. Ein Dichter sei Klaus
Schubring zwar nicht, auch der alemannischen
Sprache nur rudimentär mächtig, sagte Hansjörg
Noe. Gleichwohl könne er aber genau so unbändig
stolz auf seine Arbeit sein, wie dies Hebel auf
die Anerkennung des Alemannischen als klassische
Sprache war, wie der Dichter das in einem seiner
Briefe aus dem Jahre 1809 schilderte.
Auch der Historiker Klaus Schubring freue sich
inwendig, wenn er in Archiven verborgene Schätze
entdecke und diese ans Licht bringe. Seine
Literaturliste könne sich sehen lassen. Bücher,
Buchbeiträge und Fachaufsätze mit den
unterschiedlichsten Themen über die Geschichte
Baden-Württembergs und die schwäbische
Geschichte oder Veröffentlichungen zu
mittelalterlichen Themen in italienischer
Sprache seien da zu finden.
Mit der Geschichte der Markgrafenstadt
Schopfheim und des Hebeldorfes Hausen habe er
sich eingehend befasst und diese auch
dokumentiert. Geschichte greifbar zu machen,
vergangene Dinge und Ereignisse sprechen zu
lassen, das sei Professor Schubrings Anliegen,
dem er sich ein Leben lang gewidmet habe.
Und diese Lebensleistung sei preiswürdig, sagte
Laudator Hansjörg Noe. Klaus Schubring bedankte
sich in herzlichen Worten für die ehrenvolle
Auszeichnung mit der
Johann-Peter-Hebel-Gedenkplakette.
Er freue sich, unter dem geborgenen Dach der
Hausener Dorfgemeinschaft leben und arbeiten zu
können, sagte Schubring. Er dankte auch seiner
Ehefrau und seinen Kindern, und bat um
Verständnis, dass er sich allzu oft hinter
seinem Schreibtisch verschanzt habe.
Und auf Hebels Lebensweisheit bezogen
versicherte er, dass auch er mit frischem und
frohem Mut als Historiker in der Geschichte
weiter stöbern werde.
|
|
|
|