Die Zeitschrift «Baselbieter Heimatblätter», herausgeben von der Gesellschaft für Regionale Kulturgeschichte Baselland, blickt trotz des Titels immer wieder über den Tellerrand von Baselland hinaus ins oberrheinische Dreiland. Die Anlässe sind aber nie willkürlich, sondern rechtfertigen sich stets durch kulturhistorische Bezüge. Solche sind bei Johann Peter Hebel zweifellos gegeben. Seine Persönlichkeit, sein Werk und sein Nachwirken sind namentlich mit der Nordwestschweiz eng verbunden und überwinden alle künstlich gezogenen Grenzen.
Wie schon vielfach zuvor widmet sich nun auch die Nummer 1-2/2020 dem Werk von Johann Peter Hebel, zum 260. Geburtstag bietet die Doppelnummer gleich drei Beiträge.
Im gewichtigem Aufsatz: «Die unfreundliche Seite des ‘Rheinländischen Hausfreunds’» stellt Hans Nutzinger an den Kalendergeschichten über Andreas Hofer und mit Juden als Akteure Überlegungen zu einer Haltung Hebels ein, die so gar nicht ins allgemein bekannte Bild des Dichterpfarrers passen will. In einem weiteren, aber kürzeren Beitrag weist Dominik Wunderlin darauf hin, dass Hebel das Medium «Bild», das um 1800 dank neuen Reproduktionsmöglichkeiten kostengünstiger wird, auch nutzte und bei den Bildinhalten sogar oft mitredete. Im Rezensionsteil der neuesten Nummer wird schliesslich die eben in 2. Auflage erschienene, sechsbändige Lese- und Studienausgabe von Hebels Werk ausführlich besprochen.
Weitere Textbeiträge handeln von der Fastnacht in Krisen- und Kriegszeiten, von einem bemerkenswerten Fund von Renaissance-Ofenkacheln und vom neuen Archäologiesaal im Colmarer Unterlinden-Museum.
Baselbieter Heimatblätter, 85. Jahrgang, Heft 1-2/2020, 64 Seiten.
Bezugsquelle: SchaubMedien, Heimatblätter, CH-4450 Sissach, abo@schaubmedien.ch